davor
Jott.

Ein Bild für die Wand.

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13. August 2017

Eine Weisheit, der ich selbst viel zu selten nachgehe: Drucke deine eigenen Bilder. Häng sie auf, mach ein Buch, fühl das Papier. Die Haptik von Foto- und Fine-Art-Papier ist immer wieder etwas Besonderes und so sollte eigentlich jede und jeder in den Genuss kommen, die eigenen Werke mal abseits von Monitor und Handydisplay zu betrachten, denn die Wirkung kann eine völlig andere sein.

So ziemlich alle Künstler*innen und Kreative, die ich kenne, sind stark perfektionistisch veranlagt und ich kenne nur wenige, die ihre eigenen Werke bei sich zuhause ausstellen. Vielleicht ein Fehler? Schließlich sollten wir doch dazu stehen, was wir erschaffen. Und selbst, wenn es nicht um perfekte Kunst geht (wann ist Kunst schon Kunst und wann ist sie ‚perfekt‘?), kann nicht auch ein nicht ganz so gelungenes Bild Aufschluss darüber geben, was wir wirklich (produzieren) wollen?

Kurzum: Ich tue mich schwer damit, meine eigenen Bilder an die Wand zu hängen. Fotobücher zu gestalten und drucken zu lassen, fällt mir wesentlich leichter – vermutlich aber auch, weil das die kleinen, liebevollen Geschenke sind, die wohl allen eine Freude machen. Solche Bücher stehen dementsprechend meistens nicht in meinem Regal, sondern in dem meiner Freundinnen und Freunde.

Aber: Ich aktualisiere regelmäßig meine kleine Fotomappe für den Fall der Fälle und habe deshalb in der Vergangenheit schon sehr oft bei Saal-digital.de Fine Art Prints bestellt, mit denen ich seit jeher auch sehr zufrieden bin. Oben beschriebene Haptik macht eben doch einen anderen Eindruck und vermittelt ein Erlebnisgefühl beim Betrachten der Bilder – mir geht’s jedenfalls so.

Wie sehr viele andere Fotomenschen (man beachte insbesondere den Beitrag von Laura Callsen) wollte nun auch ich mir mal den Luxus gönnen, in der neu bezogenen Wohnung ein etwas größeres Wandbild aufzuhängen. Bis jetzt sind die Wände größtenteils kahl, weil ich mich lange nicht entscheiden konnte, welches Motiv ich nehmen soll. Und nun die Überraschung: Für den Produkttest habe ich mich erstaunlicherweise für ein Schwarzweiß-Bild entschieden. Wer meine Arbeiten und mich kennt, weiß, dass ich sehr selten auf monochrome Bildbearbeitung zurückgreife. In den letzten Jahren habe ich einfach viel zu sehr die Liebe an Farben entdeckt und habe dementsprechend schwarzweiße Serien stark eingeschränkt.

Und trotzdem: The winner is ein Urlaubsbild aus dem letzten Portugal-Aufenthalt. Der erste Tag in der vorübergehenden Bleibe. Ein grauer, bedrohlicher Himmel mit unzähligen Möwen. Das Bild weckt in mir sofort die Erinnerung an einige wunderschöne Tage mit bescheidenem Wetter – wer interessiert sich schon für Sonne?

Der Bestellprozess von Saal-Digital ist – sofern man Stammkundin ist wie ich – relativ einfach. Für Neukundschaft gilt allerdings: Ohne die zugehörige Software gibt’s bei diesem Anbieter nix zu holen. Download ist also Pflicht, die Oberfläche der Software allerdings einfach zu bedienen und viel Platz auf dem internen Speicher nimmt der Dienst auch nicht in Anspruch. Als störend empfinde ich allerdings immer wieder, dass das Laden der Bilder sehr lange dauert. Das Programm bezieht die Bilder von der internen Festplatte, die Übertragung aus externen Festplatten war zumindest bei mir bislang nicht möglich. Entsprechend müssen Bilder, die bestellt werden möchten, erstmal von der Festplatte auf den PC/Mac gezogen werden – etwas umständlich.

Sinnvoll ist dagegen die Drop&Down-Funktion der Software. Das ‚Ziehen‘ der Bilder in der gewünschten Größe (es gibt sowohl Vorgaben als auch individuelle Maße, wenn gewünscht) in den Warenkorb ist schön einfach, sodass der Bestellvorgang an sich in einigen Minuten erledigt ist. Eine Bestellbestätigung im Mail-Postfach später und ich wurde vor Vorfreude schon etwas hibbelig.

Wer nicht gerade kurz vor dem Fest mit der Tanne auf die Idee kommt zu bestellen, der kann sich bei Saal-Digital eigentlich immer über fixe Produktions- und Versandzeiten freuen. Auch beim Test wurde ich zwei Tage nach der Bestellbestätigung schon mit einer Versandbestätigung erfreut und ein paar Tage später (nun gut, das liegt jetzt eher an der unglücklichen Kombination DHL und Nachbarschaftsurlaub) durfte ich ein riesiges Paket (habe ich wirklich ein so großes Bild bestellt?) in Empfang nehmen.

Das Bild, das ich auf Alu-Dibond habe drucken lassen, ist erstaunlicherweise sehr leicht und stabil. Einen Eindruck von der Oberfläche und dem Gewicht konnte ich mir schon vor einiger Zeit machen, als ich ein Musterpaket bestellt habe. Trotzdem überraschend, wie leicht ein so hochwertig aussehendes Wandbild sein kann. Mitgeliefert wurde auch die Standard-Aufhängung, die für meine Zwecke vollkommen ausreicht.

Und mein Eindruck zum Endergebnis? Nun, die Herausforderungen bei dem von mir gewählten Motiv waren zum einen die monochrome Farbe (ich kenne Alu-Dibond insbesondere als Untergrund für Farbbilder) und zum anderen die künstliche Körnung, die ich meinen Bildern grundsätzlich für einen Hauch von analogem Flair beimische. Meiner Meinung nach hat der Druck beide Herausforderungen absolut gemeistert und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass Alu-Dibond eben nicht nur für knallige Lollipop-Bilder geeignet ist. Das Bild findet nun seinen Platz über meinem Bett und lässt mich vor dem Schlafengehen Möwen zählen.

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